Was genau ist Botox und was macht es im Körper?

Bei Botulinumtoxin – kurz Botox genannt – handelt es sich um ein Nervengift, welches von dem Bakterium Clostridium botulinum abgesondert wird. Dieses Toxin ist dafür bekannt, eine Vergiftung mit dem Namen Botulismus zu verursachen. Meist rührt diese Vergiftungserscheinung von unsachgemäß konservierten Lebensmitteln her, in denen sich diese Bakterien vermehren und sich daher ebenso vermehrt deren Toxine ansammeln. Bei Verzehr solcherart verunreinigter Konservendosen oder anderen Einmachguts kommt es zu verschiedenartigen Lähmungserscheinungen, die bis zum Tod durch Ersticken oder Herzversagen führen können, da auch Herz und Lunge betroffen sind. Doch auch in der Behandlung hartnäckiger Falten ist dieses Toxin ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil. Der Begriff Botox ist zwar ein geschützter Markenname für das Produkt eines bestimmten Herstellers. Dennoch ist er als Synonym für unterschiedliche Produkte, die Botulinumtoxin enthalten, allgemein bekannt und gebräuchlich.

Botulinumtoxin: Die Wirkung im Körper

Das Botulinumtoxin, bei dem es sich genau genommen um ein neurotoxisches Protein handelt, entfaltet seine Wirkung an den motorischen Endplatten bzw. den Synapsen der Muskeln. Dort verhindert es die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin in den synaptischen Spalt, welches normalerweise benötigt wird, um eine Muskelkontraktion auszulösen. So kommt es zu einer unnatürlichen Relaxation und Lähmung der Muskulatur.

Botox in der Faltentherapie

Das Botulinumtoxin bietet jedoch nicht nur gesundheitliche Gefahren bei der Einnahme durch verdorbenes Konservengut, sondern kann auch in der Faltentherapie erfolgreich eingesetzt werden. Gerade bei sogenannter „mimischer Faltenbildung“ kann die Injektion mit Botox die Signalübertragung von Nerv zu Muskel unterbrechen, so dass der jeweilige Muskel nicht mehr kontrahiert und sich dadurch der unterspritzte Bereich entspannt und glättet. Die Injektionen erfolgen meist ohne Narkose, auf Wunsch jedoch unter lokaler Betäubung und dauern nicht länger als etwa eine halbe Stunde. Nach und nach entfaltet (im wahrsten Sinne des Wortes) sich die Wirkung des Toxins, wobei die Wirkung nach ungefähr 10 Tagen am höchsten ist.

Das Neurotoxin wird während der nächsten Monate langsam und auf natürlichem Weg vom Organismus abgebaut, ohne dass es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt. Mit der Zeit lässt dadurch jedoch auch die Wirkung im Hinblick auf die Faltenbildung nach, so dass eine Wiederholung der Botox-Behandlung nach 4-6 Monaten empfohlen wird.

Die Behandlung mit Botox oder einer ähnlichen Substanz sollte stets vom Facharzt durchgeführt werden. Nur ein Spezialist in Sachen Faltenbehandlung und ästhetischer Chirurgie ist speziell für diese ärztliche Kunst der Faltentherapie ausreichend ausgebildet und besitzt das nötige Wissen und die entsprechende Erfahrung, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu garantieren. Die Behandlung durch einen Laien statt durch den Facharzt birgt stets die Gefahr gesundheitlicher und irreversibler Schäden und sollte unbedingt vermieden werden.

Botulinumtoxin gegen übermäßiges Schwitzen

Dieses neurotoxische Protein hat neben der Behandlung gegen Falten einen weiteren Vorteil zu bieten: Denn auch unangenehmes Schwitzen lässt sich mit diesem Toxin signifikant reduzieren. Auch hier ist mit einer Wirkdauer von bis zu einem halben Jahr zu rechnen. Dieses Verfahren weist zudem bei weniger zeitlichem Mehraufwand als andere Therapien gegen übermäßige Schweißbildung einen hohen therapeutischen Erfolg und Nutzen auf.

Hierfür wird das Medikament nach einer örtlichen, jedoch nur oberflächlichen Anästhesie ebenfalls in die Hautschicht injiziert, nachdem eine krankheitsbedingte, behandlungsbedürftige Ursache medizinisch ausgeschlossen wurde.

Die übermäßige Schweißbildung, Hyperhidrose genannt, kann durch eine Botox-Behandlung sicher und zuverlässig beeinflusst werden. Gerade wenn andere Maßnahmen versagt haben, wird diese schmerzlose Methode gern angewandt. Bereits ab dem zweiten Tag nach der Behandlung lässt das starke Schwitzen nach. Gut zu wissen: Sowohl bei der Hyperhidrose im Achselbereich als auch der Füße ist diese Methode hoch wirksam.

Faltenbildung mit Hyaluronsäure bekämpfen

Manche Falten sowie unschöne Volumendefizite werden in der ästhetischen Chirurgie auch oftmals mit Hyaluronsäure unterspritzt. Welche Behandlungsmethode bei welcher Art von Falten am besten geeignet ist, kann am ehesten ein Spezialist für Faltenbehandlung entscheiden. Auch diese Injektionstherapie ist im Allgemeinen gut verträglich, wenn auch nicht in allen Fällen empfehlenswert.

Vorteile der Botox-Behandlung

Gegenüber anderen Behandlungsmethoden, wie beispielsweise der mit Hyaluronsäure, lassen sich typische Fältchen, wie sie ab dem 30. Lebensjahr oftmals entstehen, deutlich sichtbar durch eine Botulinum-Behandlung reduzieren. Gerade die Gesichtshaut wirkt bereits kurz nach einer solchen Therapie wesentlich entspannter und glatter, ohne dabei ihre Natürlichkeit zu verlieren. Doch auch der Einsatz am Dekolleté und im Halsbereich ist überaus erfolgsversprechend. Neben der Falten-Behandlung und der Reduzierung übermäßigen Schwitzens (Hyperhidrose) kommt das Botulinum auch bei neurologischen Beschwerden und in der Schmerztherapie als muskelentspannende Substanz zur Anwendung.

Langwährende Muskelkrämpfe, Multiple Sklerose und chronische Migräne sind nur einige Bereiche, in denen das Toxin, medizinisch aufbereitet, auch in der Schulmedizin seit Jahren gute Dienste leistet.

Hier hat sich wieder einmal mehr Paracelsus Spruch: „Die Dosis macht das Gift“ bewährt. So erfüllt das eigentlich giftige Protein des Bakteriums Clostridium botulinum auf diesem Weg eine sinnvolle Aufgabe, indem es für mehr Wohlbefinden im eigenen Körper sorgt.

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